Inverse Mikroskope
(4)Das inverse Mikroskop ist multifunktional. Im Gegensatz zum aufrechten Mikroskop wird hier die Probe von unten betrachtet (z.B. Zellkultur) oder andersherum auf den Objekttisch gelegt (z.B. Objektträger mit Deckglas). Der technische Aufbau beim inversen Mikroskop ermöglicht die Untersuchung lebender Zellen und Gewebe sowie größerer Proben, die nicht unter ein aufrechtes Mikroskop passen. Der große Probenraum ist besonders nützlich, um beispielsweise Zellkulturflaschen, Wellplatten oder relativ große Materialproben zu mikroskopieren. Zudem lassen sich auf einem inversen Mikroskop Mikromanipulatoren, Lab-on Chip Systeme oder diverse Inkubationssysteme installieren.
Wichtige Anwendungsgebiete sind:
- Biologie und Medizin: zur Betrachtung und Untersuchung besonders von lebenden Zellen oder Geweben in Wellplatten oder Kulturflaschen sowie für das Monitoring von 3D-Kulturen, wie z.B. Organoiden.
- Materialwissenschaft und Industrie: zur Inspektion von Halbleiter-Wafern und -Chips oder zur Untersuchung von Metallen und Legierungen, hierbei muss die polierte Oberfläche des Materials nach unten zeigen und planar zur optischen Achse ausgerichtet sein.
- Lebensmittel- und Getränkeindustrie: zur Qualitätskontrolle und Weiterentwicklung von Lebensmitteln, Getränken und deren Verpackungen, z.B. um Verunreinigungen oder Strukturmerkmale zu erkennen.