Probengewinnung
Für die Kryoelektronenmikroskopie (Cryo-EM) werden Zell- und Gewebestrukturen weitgehend artefakt-frei konserviert, wobei alle physiologischen Prozesse durch schnelles Einfrieren gestoppt und lebensnah erhalten bleiben. Für Cryo-EM werden Proben benötigt, die nicht dicker als 200µm sind. Alles was größer ist, lässt sich nicht mittels "Hochdruck Einfrieren" vitrifizieren. Zu den Proben, die mit Cryo-EM untersucht werden können, gehören Gewebeschnitte, partielle Organoide, Zellen, Viren, Organellen und Molekülkomplexe. Zellen und Gewebe lassen sich direkt auf TEM-Grids kultivieren, dafür müssen die Kohlefilme auf den Grids vorher mit einem Plasma Cleaner hydrophilisiert werden. Organellen, Viren und Makromoleküle dagegen sollten vor dem Aufbringen und Einfrieren angereichert werden. Das funktioniert sehr gut mittels Dichtegradienten-Ultrazentrifugation (DGUZ) und der gezielten Gradientenfraktionierung (BioComp Fractionator). Eine spezielle Aufarbeitungsmethode für Einzelpartikel ist GraFix (Gradient Fixation). Sie dient der Stabilisierung von fragilen Makromolekül-Komplexen mittels sanfter chemischer Vernetzung während der DGUZ (z.B. mit Glutaraldehyd oder Formaldehyd).